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Heinrich von KleistDeutscher Schriftsteller, geb. 18.10.1777 in Frankfurt/Oder, gest. 21.11.1811 in Berlin. Seine Dramen und Erzählungen brachten dem Dichter zu Lebzeiten keinen Ruhm. Die ungebrochene Kraft von Kleists Werken beruht auf einer machtvollen, gezügelten Sprache und nicht idealisierten, sondern mit pulsierendem Leben erfüllten Gestalten: Diese geraten meistens in eine Lage, in der sie die Spannung zwischen Gefühl und Verstand, ihrem Ich und der Umwelt zu zerreißen droht. Kleists eigenes Leben war eine leidenschaftliche Anstrengung, eine rastlose Suche nach der persönlichen Bestimmung. Als Offizierssohn wurde er aus Tradition Soldat, quittierte aber nach sieben Jahren den Dienst, um sich einem Philosophiestudium zu widmen. Die Beschäftigung mit Kant wirkte niederschmetternd auf ihn: Menschliches Denken schien ihm nun keine Erkenntnisse mehr zu ermöglichen. Seine Verlobung mit Wilhelmine von Zenge zerbrach; voller Unruhe reiste Kleist mehrere Jahre durch Europa und schrieb seine frühen Dramen "Die Familie Schroffstein" und "Robert Guiskard. Herzog der Normannen". Nach schwerer Krankheit kehrte er resigniert zurück und wurde Beamter in Königsberg, später in Dresden wo er seine Hauptwerke verfasste: die Lustspiele "Amphitryon" (1807), "Der zerbrochene Krug" (1811), das Trauerspiel "Penthesilea", "Das Kätchen von Heilbronn" und die politischen Dramen "Die Hermansschlacht" sowie "Prinz Friedrich von Homburg". Keines von Kleists Stücken hatte Erfolg. Nachdem er als Herausgeber der Zeitschriften "Phobus" und "Berliner Abendblätter" ebenfalls gescheitert war, suchte er 34jährig am Wannsee bei Berlin mit seiner Lebensgefährtin H. Vogel sein Freiheit im Tode. Quelle: Personen Lexikon, Chronik Verlag 1983 |
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